Berkelführung durch die Umflut in Coesfeld

Nachdem ich vor einigen Tagen, im Rahmen eines Monitorings der Universität Münster, einige Stellen der Berkel in Coesfeld elektrisch befischt habe und zwei große Forellen aus ihren Gumpen geholt habe, wollte ich mal gucken ob ich diese auch mit der Nymphe überlisten kann. Ganz nebenbei erwähnt haben wir noch einige Bitterlinge, viele Groppen und sogar einen Querder gefangen! Drei FFH Arten und zwei davon sogar in größerer Stückzahl, ein wunderbares Ergebnis! Das extrem warme Juli Wetter war vorüber, die Temperaturen lagen bei 22-23°C, die Wassertemperatur der Berkel ist auf 18-19°C gefallen. Wenn die Temperaturen der Berkel über 20°C steigen, stelle ich das Angeln zum Schutz der Salmoniden ein. So konnten wir jedoch los. Was soll ich sagen, es waren natürlich keine Forellen mehr in den Gumpen. So gingen wir die Berkel weiter Flußaufwärts und standen vor einem großen Tunnel, der unter einer Hauptstrasse durch führt. Die Umflut war früher eine Betonwanne ohne jegliche Struktur. Im Rahmen der WRRL wurden hier jedoch Wehre durch Fischtreppen ersetzt, der Boden mit grobem und feinem Kies ausgelegt und in der Mitte eine mäandrierende Rinne geschaffen. Also beschlossen wir durch den Tunnel in die Umflut zu gehen und mal zu schauen ob sich dort Fisch aufhält. Wahnsinn was solch eine verhältnissmäßig simple Maßnahme zu bringen scheint. Überall Brutfisch, vereinzelt meine ich Groppen gesehen zu haben, Schmerlen und junge Rotaugen in großen Zahlen. Das ganze Habitat erinnerte ein wenig an einen Gebirgsbach und wird in Zukunft mit Sicherheit eine beliebte Fliegenfischerstrecke für die Coesfelder Veriensmitglieder. Vor allem weil man in dem flachen Wasser mit der Spinnrute nur sehr schwer angeln kann. Und plötzlich, kurz nicht aufgepasst, eine große Forelle die sich in der Hauptrinne hinter einen Stein gestellt hat. Sie schoss an uns vorbei und stellte sich ein paar Meter hinter uns an eine Wand unter einen Efeu Busch. Nunja, die brauchten wir jetzt auch nicht mehr anzuwerfen. Also gingen wir weiter. Wenn der Wasserstand ein klein wenig höher ist, wird das Areal mit Sicherheit noch interessanter. Kurz danach schoß noch einmal eine ca. 30cm große Forelle an uns vorbei. Mehr haben wir in der Umflut nicht gesehen. Am Ende der Umflut wird gerade eine Fischtreppe mit Rauhgerinne gebaut. Die Becken der Treppe haben wir nicht abgefischt, die Baumaßnahmen waren noch im Gange. Zu unserem Glück besuchte uns der Hubert Rietmann, der erste Vorsitzende des Coesfelder Angelvereins. Er kennt die Berkel in seinem Bereich natürlich und war so nett mit uns den Fluß im Stadtgebiet ein Stück abzugehen und uns einige schöne Stellen zu zeigen. In höhe der Fischtreppe hätten wir wahrscheinlich abgebroche und wären zum Auto zurück, Hubert versicherte uns das da noch ein paar sehr interessante Spots kommen. Kurz über die Strasse gab es einen tollen Forellen Hotspot unter einer Brücke, danach wurde die Berkel etwas breiter und langsamer fließend. Hier tummelten sich viele große Rotaugen und mit Sicherheit auch die ein oder andere Forelle. Am Ende der Strecke gab es noch zwei kleine Rauschen und ein Wehr. Dort ging mir eine kleine Bachforelle an den Haken. Im weiteren Verlauf wird die Berkel leider angestaut, auch dort sollen sich einige Forellen aufhalten, wahrscheinlich viele die aus Billerbeck abgestiegen sind, man kommt aber nur schwer an das Gewässer und es ist eher für Ansitzangler interessant.

In den kommenden Tagen werden wir die Berkel an weiteren Orten elektrisch abfischen, schauen wir mal ob sich dort noch ein paar schöne Angelspots auftun.

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