Mal dies, mal das…

Die letzten Monate gaben keine allzu guten Tage her um in den heimischen Flüssen und Bächen zu angeln. Abgesehen von beruflichen sowie privaten Verpflichtungen, waren die Wassertemperaturen im Sommer manchmal so hoch, dass gehakte Salmoniden den Drill wahrscheinlich nicht gut verkraftet hätten. Zum Anderen war meist so wenig Wasser in den Gewässern, dass sowieso keine Fische da waren. Also mussten Alternativen her. Und so kam ich etwas rum. Zum einen habe ich die Bootsangelei für mich entdeckt, wobei mich die Umstände dabei oft dazu gezwungen haben auf die Spinnrute zurück zu greifen. Angefangen hat es auf dem Baggersee in Coesfeld. Vom Fieber gepackt habe ich mir dann ein größeres Boot zugelegt und wir sind zwei mal zum Veluwemeer gefahren. Ein Paradies für Hechtangler, definitiv. Und ich habe auch im Flachwasser einen Hecht an die Rute bekommen. Jedoch waren die Meisten bereits in den tieferen Bereichen und bei unter 3-4m Tiefe macht es selbst mit der Sink 5 nicht wirklich Spaß. Also wurde zur Spinnrute gegriffen. Das Veluwemeer werde ich bestimmt noch einige male befahren und es ist ja nicht das einzige Gewässer in Holland. Ende Herbst werde ich mal das Vertikalangeln auf dem Rhederlaak sowie auch mal im Kalki in Coesfeld testen. Ich hoffe im Sommer wieder mehr mit der Fliege vom Boot angeln zu können.

Da die Bäche jedoch noch mit den Nachwirkungen vom letzten Sommer zu kämpfen haben (es regnet zwar, aber noch immer viel zu wenig und der Boden ist ab 80cm knochentrocken), bin ich einen Tag mit Michel nach Holland gefahren um in der Slinge auf Hecht zu angeln. Was soll ich sagen, dort angekommen lag die Slinge trocken. An einer etwas angestauten Stelle gab es noch einen Gumpen, an dem hing auch nach einem Wurf sofort ein kleiner Esox in der Fliege. Ganz fair war das vielleicht nicht. Wir haben es dann an der Berkel in Holland probiert. Da diese -leider- angestaut wird, führte Sie Wasser. Die Fische hatten trotzdem keine Lust zu beißen.

Um endlich mal wieder richtig mit der Fliege zu fischen, haben wir es dann im Europoort Hafen in Rotterdam auf Wolfsbarsch probiert. Leider wollte bei mir weder der Wolfsbarsch noch eine Finte an den Haken gehen, der Stephen hatte das Glück einen kleinen Wolfsbarsch zu erwischen. Zu allem Überfluss stellte sich der Schiffsverkehr ab Mittags ein und das Wasser war ungewohnt ruhig. Wie solle es anders sein, alle jubel Jahre wird das Europoort Tor testhalber einmal geschlossen und da passiert natürlich genau dann wenn ich das erste mal dort bin. Danach hat uns der Marcel zum Oostvoornse Meer gelotst. Dort gib es -angeblich- Forellen aller Art, Plattfisch und Dorsch. leider blieb der Fisch, bis auf einen kurzen Drill bei Marcel, aus. Für Interessierte hat Marcel vor längerer Zeit mal einen Bericht darüber im Fliegenfischer-Forum geschrieben.

Zusammengefasst war das Jahr für mich nicht ganz so angel – und fischträchtig wie gehofft, aber es ist ja auch noch nicht zu Ende. Vorgestern gab es noch einen kleinen Drill mit einer 44’er Fario, die sogar in meiner Truhe gelandet ist, sowie einer zweiten Forelle, die jedoch im Drill den Schonhaken ausgespuckt hat. Ich denke die Forellensaison ist für mich damit zu Ende, aber jetzt werde ich mich mehr dem Hecht widmen. Die Gewässer haben alle einen weitaus geringeren Wasserstand als in den früheren Sommern, aber sind weitaus besser aufgestellt als im letzten Sommer. Seit Anfang Oktober kamen sogar mal ganze Regentage dazu. Ich hoffe dass die Böden sich schnell erhohlen und sättigen, damit im kommenden Sommer wieder ein Normalzustand herrscht und die Forellen wieder die Berkel hoch ziehen. Das erste von mehreren Wehren in Coesfeld ist bereits durch eine Fischtreppe ersetzt worden, vielleicht haben wir bald das Glück das das Gewässer wieder durchgängig ist.

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